Deutschland

"Rechtsoffene Corona-Verharmloser": Tagesspiegel-Kampagne gegen die NachDenkSeiten

Der "Tagesspiegel" unterstellt dem Nachrichtenportal "NachDenkSeiten" in einem Beitrag, "rechtsoffen" zu sein. Auf die offene Diffamierung hat Chefredakteur Berger geantwortet. Der Kampf gegen unabhängigen Journalismus in Deutschland erreicht eine neue Stufe.
"Rechtsoffene Corona-Verharmloser": Tagesspiegel-Kampagne gegen die NachDenkSeiten© Screenshot: Twitter / Matthias Meisner

Auf den NachDenkSeiten nimmt Chefredakteur Jens Berger zu einem Beitrag des Tagesspiegel Stellung. In diesem wird der NachDenkSeiten-Redaktion unterstellt, rechtspopulistische Entwicklungen zu relativieren und zu fördern. Anlass ist ein E-Mail-Verkehr zwischen der Redaktion und einem ehemaligen Mitarbeiter, der zu Textkorrekturen angeregt wurde. Mehrere E-Mail-Wechsel wurden dem Tagesspiegel zugespielt.

Der Schriftverkehr zwischen einer Redaktion und einem Korrespondenten zu einem zur Veröffentlichung bestimmten Beitrag ist ein vollkommen alltäglicher Vorgang, den der Tagesspiegel versucht, mit einer Bedeutung zu unterlegen, die er nicht hat. 

Um zum Ergebnis zu kommen, die NachDenkSeiten seien "rechtsoffen", bedient sich der Autor des Beitrags im Tagesspiegel, Matthias Meisner, eines ideologisch aufgeladenen Vokabulars, spricht im Hinblick auf neue Formate und Nachrichtenangebote im Netz von Parallelmedien, diskriminiert Maßnahmenkritiker als "Corona-Verharmloser" und unterstellt einer um Differenzierung bemühten Berichterstattung dadurch, rechtslastig zu sein. 

Der Vorgang ist symptomatisch für die deutsche Medienlandschaft. Neue Formate, die in die Lücke einspringen, die die etablierten Medien mit der Preisgabe ihres journalistischen Auftrags, regierungskritisch zu berichten, hinterlassen haben, werden von ebenjenen etablierten Medien diffamiert und diskreditiert. Der deutsche Journalismus wird immer mehr zum Feind von Presse- und Meinungsfreiheit, macht der Tagesspiegel-Beitrag deutlich.

Besonders eindrücklich wird das an der Diffamierung von Florian Warweg, einem ehemaligen Mitarbeiter von RT DE, der zu den NachDenkSeiten wechselte. Meisner nennt diesen Wechsel "bemerkenswert", ohne allerdings genauer zu fassen, was er damit meint. Impliziert wird jedoch, dass ein Mitarbeiter von RT DE bei keinem anderen Medienunternehmen eine Anstellung finden sollte, ansonsten ist es eben "bemerkenswert". Ein Journalist fordert ein faktisches Berufsverbot für einen Kollegen. 

Bereits zuvor wurde den NachDenkSeiten, die sich vor allem aus Spenden finanzieren, die Gemeinnützigkeit aberkannt. Die anlaufende Medienkampagne gegen die NachDenkSeiten legt erneut den Schluss nahe, dass eine vielfältige Berichterstattung in Deutschland nicht nur nicht gewünscht ist, sondern aktiv unterdrückt werden soll.

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