Berlin drohen Chaostage durch Aktivisten der "Letzten Generation" und "Extinction Rebellion"
Den Berliner Autofahrern, privat wie beruflich, stehen anstrengende Tage bevor. Die Gruppe "Extinction Rebellion", kurz XR, plant laut Informationen der Zeitung Welt noch für diese Woche in Berlin "die Errichtung eines Protestcamps". Davon ausgehend sind Demonstrationen vorgesehen sowie "kreative Aktionen des zivilen Ungehorsams".
Die Webseite der Klima-Aktivisten kündigt die bewusste Störung des Alltags von berufstätigen Bürgern mit den vermeintlich lustigen Worten an:
"Wir sind bunt wie das Gemüse bei Mustafa. Wir sind druckvoll wie die Anlage im Berghain. Wir sind liebevoll wie eine Kuschelparty. Und Ketten sind bei uns nicht nur Accessoire ⛓🖤 Komm mit auf den wohl abenteuerlichsten Spielplatz der Stadt – die Zukunft! Berlin braucht dich jetzt. Bist du bereit?"
Vorbereiten müssen sich vor allem erneut die Berufstätigen, und zwar auf erneute Störungen auf dem Weg zur oder von der Arbeit. Die Unterstützer von XR werden demgegenüber gebeten, sich "den 12. bis 17. April 2023 freizuhalten." Der Lokalsender rbb24 informierte und bestätigte am 12. April diesbezüglich:
"Die Initiative hat ein Protest-Camp in Berlin-Mitte eröffnet. Es soll bis Montagabend allen Interessierten offenstehen. Das Camp, in dem sich in den kommenden Tagen dauerhaft etwa 500 Demonstranten, am Wochenende bis zu 800, aufhalten sollen, steht im Invalidenpark, der zwischen den Ministerien für Verkehr sowie Wirtschaft und Klimaschutz liegt."
Laut Polizeiangaben ist das "Klimacamp 23" bis zum 18. April mit rund 500 Dauerteilnehmern angemeldet. Der Berliner Tagesspiegel informiert ergänzend zu den geplanten Ereignissen:
"Am Sonntag sollen gläubige und spirituell bewegte Menschen zu einem Demonstrationszug vom Brandenburger Tor zur Wiese vor dem Bundestag zusammenkommen. Die Gruppe 'Brücke des Glaubens' will dabei mit 'einer sehr langsamen Gehmeditation' auf die Krise der Biodiversität hinweisen. Diese Gruppe besteht aus spirituellen Menschen, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzen."
In der kommenden Woche will dann ab dem 19. April die massiv hintergrundfinanzierte "Letzte Generation" den "Aktivisten-Nötigungsstaffelstab" dankend und fließend übernehmen. Dazu schreibt das Presseteam auf der Webseite gewohnt unrealistisch und realitätsfern:
"Wir kommen nach Berlin, bringen die Stadt zum Stillstand, um die Regierung zum Aufbruch zu bewegen."
Beide Gruppen treten getrennt auf, "vertreten aber ähnliche Ziele", so der Welt-Artikel. Zu den individuellen Zielen der Aktivisten heißt es:
"'Extinction Rebellion' will nach eigenen Angaben mit der 'Frühlings-Rebellion' auf den Artenschwund hinweisen. Die 'Letzte Generation' vertritt als Forderungen auch Tempo 100 auf Autobahnen und die Neuauflage des 9-Euro-Tickets."
Wesentliche Unterschiede fänden sich indes in den "Aktionsformen": Die "Letzte Generation" organisiere "meist Verkehrsblockaden, bei denen sich Aktivisten auf der Fahrbahn festkleben." XR würde durch "kreative Aktionen des zivilen Ungehorsams" die Berliner im Alltagsablauf stören und "im Protestcamp Aktionstrainings" anbieten.
Protest hinsichtlich der Störungen kommt aus der Ecke der dritten aktuellen Aktivistengruppe zum Thema "Klima-Rettung" – "Fridays for Future" (FFF). So äußerte sich FFF-Sprecherin Annika Rittmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa):
"Die Klima-Kleber würden mit ihren Protestaktionen dazu beitragen, die Gesellschaft zu spalten. Und das sei nicht hilfreich: 'Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen.'"
Bei den massiven Straßenblockaden jüngst in Hamburg, seitens Aktivisten der "Letzten Generation", seien "insbesondere Pendler und Pendlerinnen betroffen gewesen, die es sich weder leisten können, in der Hamburger Innenstadt zu wohnen, noch durch den mangelnden Ausbau den ÖPNV nehmen können. Ähnliches ist in Berlin zu befürchten", so Rittmann weiter laut der dpa.
Aus "gutem Grund" setze daher "Fridays for Future" seit "jeher auf andere Protestformen". Das Bundesamt für Verfassungsschutz betrachtet die Gruppen auch weiterhin nicht als extremistisch.
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