Rekorderlös: Friedensnobelpreisträger Muratow ließ Medaille für ukrainische Kinder versteigern
Im März informierte der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow in einem Artikel seiner Zeitung "Nowaja Gaseta" über seine Absicht, die ihm im Oktober 2021 verliehene Medaille versteigern zu wollen. Die Gesamtsumme solle seinen Angaben zufolge einem Hilfsfonds gespendet werden und ukrainischen Geflüchteten sowie Verletzten zugutekommen.
Das Auktionshaus Heritage Auctions im texanischen Dallas teilte nun am Montagabend mit, dass die Versteigerung der Medaille in New York einen Erlös von 103,5 Millionen US-Dollar (rund 98 Millionen Euro) erzielt hätte. Gebote wurden seit Anfang Juni online angenommen. Gemäß dem Auktionshaus sei das Geld schon überwiesen worden. So heißt es in einem Twitter-Beitrag:
"HA (Heritage Auctions) hat sich dafür eingesetzt, dass der Auktionserlös bereits im Besitz von #UNICEF ist."
#HERITAGELIVE#DmitryMuratov, EIC of Russian news outlet #NovayaGazeta, with HA, auctioned his 2021 #NobelPeacePrize to benefit UNICEF's child refugee fund. It sold for $103,500,000 https://t.co/MTW6PcX201HA worked to ensure the winning bid is already in #UNICEF's possession. pic.twitter.com/BThlZTqjBq
— Heritage Auctions (@HeritageAuction) June 21, 2022
Dieser Rekorderlös gilt laut Medienangaben als bisher höchste Summe, die jemals für den Verkauf einer Nobelpreismedaille erreicht wurde. Der Originaltext zur Auktion lautete auf der Webseite von Heritage Auctions:
"Der Friedensnobelpreis 2021 für Dmitri Muratow - 100 Prozent des Erlöses kommen der humanitären Hilfe von UNICEF für die vom Krieg vertriebenen ukrainischen Kinder zugute."
Im Oktober des Vorjahres hatte Muratow zudem bereits medial angekündigt, sein Nobelpreisgeld von umgerechnet rund 470.000 Euro zugunsten ukrainischer Hilfsbedürftiger spenden zu wollen. Der Journalist hatte im vergangenen Jahr zusammen mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis erhalten. Laut Webseite des Auktionshauses hätte das norwegische Nobelinstitut den Verkauf einer Medaille zugunsten einer Spendenaktion "zum ersten Mal befürwortet". In einem zitierten Unterstützungsschreiben erklärte Direktor Olav Njølstad demnach:
"Dieser großzügige Akt der Humanität ist ganz im Sinne von Alfred Nobel. Der geplante Verkauf unterliegt daher der uneingeschränkten Zustimmung des norwegischen Nobelkomitees."
Laut Medienangaben erhielt den Zuschlag "ein bisher anonym gebliebener Bieter per Telefon".
Mehr zum Thema - Russland: Kremlkritische Zeitung Nowaja Gaseta stellt Arbeit vorübergehend ein
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.