International

Ungarn positioniert sich: Budapest verurteilt Stockholms Reaktion auf Koranverbrennung

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó hat Schweden für sein Vorgehen angesichts der Koranverbrennung vor der türkischen Botschaft in Stockholm verurteilt. Er sagte, die schwedische Regierung solle sich "anders verhalten", wenn es sich dem Militärblock anschließen wolle.

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó hat sich angesichts der Reaktion der schwedischen Regierung auf die Koranverbrennung vor der türkischen Botschaft in Stockholm geäußert. Der Spitzendiplomat des NATO-Mitgliedslandes betonte, Stockholm solle sich "anders verhalten", wenn es dem von den USA geführten Militärblock beitreten wolle, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı.

Schwedens Reaktion auf die Protestaktion mit der Koranverbrennung, die die Türkei verärgerte und eine wichtige Genehmigung für den NATO-Beitritt des nordischen Landes gefährdete, sei "einfach nur dumm" gewesen, so Szijjártó. Der Spitzendiplomat äußerte sich gegenüber Reportern bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Budapest, wo er seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu empfing.

Bei dem Vorfall handelte es sich um eine Koranverbrennung am 21. Januar in Stockholm. Mit Genehmigung der schwedischen Behörden verbrannte der Rechtsextremist Rasmus Paludan ein Exemplar des Korans, des heiligen Buchs des Islams, vor der türkischen Botschaft in Stockholm. Die schwedischen Behörden stellten hierfür Polizeischutz zur Verfügung, wobei sie sich auf "den Schutz der Meinungsfreiheit" des Landes beriefen. Szijjártó verurteilte dies scharf:

"Als Christ und Katholik muss ich sagen, dass die Verbrennung eines heiligen Buches einer anderen Religion ein inakzeptabler Akt ist."

Die Behauptung, dass die Verbrennung eines heiligen Buches Teil der Meinungsfreiheit sei, sei "einfach nur dumm", so der ungarische Diplomat.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte infolge des Vorfalles bekannt gegeben, dass er den NATO-Beitritt Schwedens nicht unterstützen werde. Er sagte:

"Wenn ihr der türkischen Republik oder dem religiösen Glauben der Muslime keinen Respekt zollt, dann könnt ihr von uns in Sachen NATO auch keine Unterstützung bekommen."

Schweden und Finnland haben sich im vergangenen Jahr angesichts des Ukraine-Konflikts um einen Beitritt zum westlichen Militärblock beworben. Hierfür müssen alle 30 NATO-Mitglieder die Anträge ratifizieren. Erdoğan blockiert die Aufnahme jedoch und wirft Schweden die Unterstützung kurdischer Terrororganisationen vor. Ungarn hat den Anträgen der nordischen Länder ebenfalls noch nicht offiziell zugestimmt.

Mehr zum Thema - "Schweden wird schockiert sein": Wird Erdoğan nur zu Finnlands NATO-Beitritt "Ja" sagen?

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