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António Guterres: Spannungen im Roten Meer könnten "außer Kontrolle" geraten

Die Instabilität im Nahen Osten könnte bald völlig außer Kontrolle geraten, erklärte der UN-Generalsekretär bei einer Pressekonferenz. Die Huthi kündigten zuletzt weitere Angriffe auf Schiffe im Roten Meer an, die mit den USA oder Großbritannien in Verbindung stehen.
António Guterres: Spannungen im Roten Meer könnten "außer Kontrolle" geratenQuelle: www.globallookpress.com © Loey Felipe / UN Photo

Auf einer Pressekonferenz in New York sprach UN-Generalsekretär António Guterres erneut die durch die Ereignisse vom 7. Oktober ausgelöste Krise an, als militante Hamas-Kämpfer einen Überraschungsangriff auf Israel starteten. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 200 Geiseln genommen. Die darauf folgende israelische Blockade, die Bombardierung und der Bodenangriff auf den Gazastreifen haben nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden bislang fast 24.000 Menschen getötet.

Die Zahl der zivilen Todesopfer im Gazastreifen hat zu einer breiten internationalen Verurteilung des israelischen Vorgehens geführt und die libanesische militante Gruppe Hisbollah sowie die jemenitischen Huthi in den Konflikt hineingezogen.

"Die Spannungen sind auch im Roten Meer und darüber hinaus enorm – und könnten bald nicht mehr beherrschbar sein", so Guterres.

Er sei besorgt, dass die "täglichen Schusswechsel" eine "breitere Eskalation zwischen Israel und dem Libanon auslösen und die regionale Stabilität zutiefst gefährden" könnten. Der Generalsekretär verurteilte zwar die Aktionen der Hamas, bezeichnete die israelische Operation aber auch als "kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes". Er erklärte, sie habe ein "noch nie da gewesenes Ausmaß an zivilen Opfern" verursacht, und stellte fest, dass "die große Mehrheit der Getöteten Frauen und Kinder sind."

In der vergangenen Woche kündigten die Huthi weitere Angriffe auf Schiffe im Roten Meer an, die mit Israel und den USA in Verbindung stehen, "bis die Belagerung des Gazastreifens aufgehoben ist." Die Huthi haben inzwischen auch britische und amerikanische Kriegsschiffe ins Visier genommen, die in diesem Gebiet im Rahmen einer internationalen Seeoperation agieren. Diese war im vergangenen Monat von den USA organisiert worden, um den Schiffsverkehr in der Region zu schützen. Die "zunehmenden Spannungen" bewogen auch den Iran, Anfang Januar eines seiner Kriegsschiffe in das Rote Meer zu entsenden.

Am vergangenen Donnerstag und Freitag griffen US-amerikanische und britische Kampfflugzeuge bei rund 70 Luftangriffen Ziele der Huthi im Jemen an. Während der nationale US-Sicherheitssprecher John Kirby erklärte, die Angriffe zeigten eine "gute Wirkung", berichtete die New York Times, dass rund drei Viertel der militärischen Einrichtungen der Huthi unversehrt blieben.

Moskau hat die Angriffe auf den Jemen verurteilt, sie als "illegal" bezeichnet und erklärt, sie seien unter Verletzung der UN-Charta geführt worden. Nach Aussage des UN-Generalsekretärs wird die Gefahr einer Eskalation und einer Fehlkalkulation umso größer, je länger der Konflikt im Gazastreifen andauert.

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