Europa

Polnisches Militär findet keine Spur einer "russischen" Rakete

Polens Streitkräfte beendeten die ergebnislose Suche nach dem Wrack einer Rakete, die gestern in den Luftraum des Landes eingedrungen sein soll. Warschau hatte gestern ohne Beweise behauptet, dass es sich bei diesem Vorfall um eine russische Rakete handelt.
Polnisches Militär findet keine Spur einer "russischen" RaketeQuelle: Gettyimages.ru © Dominika Zarzycka/NurPhoto

Das polnische Militär habe keine Spuren der Rakete gefunden, die am Vortag aus der Ukraine ins Land geflogen ist, so das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte. Die Behörde präzisierte:

"Um 15:00 Uhr wurde die Inspektion des bezeichneten Gebiets abgeschlossen, an der fast 500 Soldaten der Territorialen Verteidigungskräfte beteiligt waren. Das Ergebnis der Durchsuchung war negativ. Es wurde nichts gefunden, was die Sicherheit der Einwohner der Woiwodschaft Lublin gefährden könnte."

Das Kommando betonte, dass die Maßnahmen des Militärs abgeschlossen ist und keine weiteren Kontrollen vor Ort geplant seien.

Am Vortag teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit, dass am Morgen ein nicht identifiziertes Objekt aus Richtung der Ukraine in den Luftraum der Republik eingedrungen war, von der Luftabwehr begleitet wurde und dann vom Radar verschwand.

Wiesław Kukuła, der Chef des Generalstabs der polnischen Streitkräfte, behauptete ohne Beweise, dass die Rakete, die den Luftraum des Landes verletzt hat, russisch war. Ihm zufolge deute "alles" darauf hin. Gleichzeitig lieferte Kukuła keine zusätzlichen Erklärungen oder Beweise für seine Worte und stellte später klar, dass er sich immer noch auf ungeprüfte Informationen stützte.

Andrei Ordasch, Russlands Geschäftsträger in Polen, wurde am Freitag wegen der Rakete ins polnische Außenministerium vorgeladen. Der Diplomat sagte später gegenüber RIA Nowosti, dass ihm ein Zettel ausgehändigt wurde, der "eine unbegründete Behauptung enthält", dass das Objekt angeblich als russische Manöverrakete identifiziert worden sei. Ordasch fügte hinzu, dass auf seine Bitte, den Inhalt des Zettels zu dokumentieren, nicht eingegangen sei.

Es ist nicht das erste Mal, dass aus der Ukraine eingeflogene Objekte auf polnischem Gebiet registriert wurden. So war im November letzten Jahres in Przewodów, nahe der Grenze zur Ukraine, eine Rakete niedergegangen, die zwei Menschen getötet hat.

Zunächst gab es Spekulationen, dass es sich um russische Munition handelte. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij behauptete, dass Kiew nicht in den Vorfall verwickelt sei. Später erklärte der polnische Regierungschef Andrzej Duda, es sei sehr wahrscheinlich, dass die Rakete zur ukrainischen Luftabwehr gehörte. Derselbe Standpunkt wurde auch von der NATO vertreten.

Im September gaben die polnischen Behörden offiziell zu, dass die Rakete von den ukrainischen Streitkräften abgefeuert worden war. Gleichzeitig betonte der Generalstaatsanwalt und Justizminister des Landes, Zbigniew Ziobro, dass Kiew sich geweigert habe, bei der Untersuchung des Vorfalls zu kooperieren, und die Entscheidung dazu wahrscheinlich auf "hoher politischer Ebene des ukrainischen Staates" getroffen worden sei.

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