Europa

Flüssiggas-Importe aus den USA: Sorgen über Versorgungssicherheit der EU

Mit der Begründung, Russland sei kein verlässlicher Partner, hat sich die EU vom Bezug von russischem Pipeline-Gas verabschiedet. Der Import von LNG aus den USA sollte für Sicherheit sorgen. Dort denkt man nun über Exportbeschränkungen nach. In der EU löst das große Sorge aus.
Flüssiggas-Importe aus den USA: Sorgen über Versorgungssicherheit der EUQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Martin Wagner

Die Ampelkoalitionäre behaupten wahrheitswidrig, Russland habe Deutschland den Gashahn zugedreht. Im Interesse der Versorgungssicherheit sei daher eine Abkehr vom russischen Gas notwendig. Deutschland wandte sich aufgrund dieser Desinformation vor allem den USA als Lieferanten zu. Ausgerechnet von dort droht nun Ungemach.

Der europäische Verband der Gasindustrie sieht nicht nur für die Zukunft durch Produktionsausweitung geplante, sondern auch fest zugesagte US-Lieferungen im Rahmen der bisherigen Produktion durch Umweltproteste und Intervention von Interessenverbänden in Gefahr. 

Entgegen gemachter Zusagen, in absehbarer Zukunft auf fossile Energieträger zu verzichten, bauen die USA die Förderung von Erdgas massiv aus. Der Großteil ist das umstrittene Fracking-Gas, mit dessen Förderung massive Umweltschäden einhergehen. Der Boom in den USA ist vorrangig der gestiegenen Nachfrage aus der EU geschuldet, berichtet der außenpolitische Blog German-Foreign-Policy. Um das Gas von den USA in die EU zu transportieren, muss es unter hohem Energieaufwand verflüssigt und in Tanker abgefüllt werden. Dadurch verschlechtert sich die Energiebilanz. 

In den USA gibt es vermehrt Proteste, sowohl gegen das Fracking als auch gegen die Ansiedlung von Terminals zur Verflüssigung und Verschiffung von Gas. Umwelt-Aktivisten versuchen sowohl das Fracking von Gas als auch den Bau von neuen LNG-Terminals zu verhindern. Hinzu kommen Lobby-Aktivitäten von Interessenvertretern der US-Industrie, die eine Begrenzung der Exporte fordern. In Deutschland und der EU ist man in großer Sorge um die Versorgungssicherheit. Mit der Abkehr von russischem Gas ist Deutschland zwingend auf die Lieferung großer Mengen aus den USA angewiesen. 

Eurogas warnt daher eindringlich vor den Folgen. 

"Wir finden es alarmierend, dass jüngste Initiativen einiger Interessen in den Regierungsinstitutionen der Vereinigten Staaten eine mögliche Reduzierung der Bemühungen zum Export von US-amerikanischem LNG nach Europa fordern."

Eurogas fordert die US-Regierung auf, den LNG-Transport in die EU nicht einzuschränken und die gemachten Zusagen verbindlich einzuhalten. 

Zuletzt hatte auch Katar wegen der wachsenden Unsicherheit im Roten Meer einen Lieferstopp von Flüssiggas angekündigt. 

Derzeit sind die USA der größte und damit auch der wichtigste Lieferant von LNG in die EU. Zwei Drittel der LNG-Ausfuhren der USA gehen in die EU und nach Großbritannien. Im Mai 2022 hat sich die EU dazu verpflichtet, die Abhängigkeit von günstigem und in der Energiebilanz deutlich besser abschneidenden russischem Pipeline-Gas zu beenden. Stattdessen setzt die EU auf den Kauf von LNG-Gas. Die LNG-Lieferungen stiegen von 20 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2021 um das Dreifache auf 60 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2023. Gleichzeitig sank der Bezug von russischem Gas von 155 Milliarden Kubikmeter 2021 auf 50 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2023.  

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