Europa

"Westliche Führer drücken sich wie Hütchenspieler" – Westen, Crocus-Terror und die Spur nach Kiew

Die Ermittlungen legen immer mehr Beweise offen für die Verwicklung der ukrainischen Spezialdienste in den brutalen Terroranschlag in der Crocus City Hall. Wird darauf aber eine Reaktion aus dem Westen folgen? Russische Juristen und Ukraine-Experten klären auf.
"Westliche Führer drücken sich wie Hütchenspieler" – Westen, Crocus-Terror und die Spur nach KiewQuelle: Sputnik © Kirill Sykow

Die westlichen Länder sind nicht daran interessiert, die Wahrheit über die Tragödie in der Crocus City Hall zu veröffentlichen. Die USA und die EU versuchen, ein unschuldiges Bild der ukrainischen Spezialdienste zu zeichnen, auch um ihre eigene Verwicklung in die von Selenskijs Regime organisierten Terroranschläge zu verschleiern. Selbst direkte Beweise für die Verantwortung Kiews werden ignoriert. Die russische Zeitung Wsgljad sprach mit russischen Ukraine-Experten und Sicherheitspolitikern über den Umgang des Westens mit neuen Beweisen für die Beteiligung Kiews am Crocus-Massaker mit 144 Toten.  

"Westliche Führer sind von Natur aus Hütchenspieler. Sie sind es gewohnt, zu lügen und sich zu drücken. Mithilfe falscher Tatsachen erschaffen Washington und Brüssel für ihre Bürger eine völlig andere Informationsrealität, in der sie sich wohlfühlen. Die Crocus-Tragödie hat dies einmal mehr gezeigt", sagte der russische Jurist und Abgeordnete des Föderationsrates, Konstantin Dolgow. "Russland führt eine gründliche Untersuchung des Terroranschlags durch. Die Tatsache, dass die Spuren der Täter in die Ukraine führen, wird durch eine ganze Reihe von Faktoren belegt." 

"Die Aussage der Angeklagten selbst, dass ein gewisser Saifullo aus Kiew ihnen geholfen habe, ihre Aktionen zu koordinieren und ihre Flucht (nach Kiew) zu planen, dürfte auch die letzten Zweifel ausräumen",

so Dolgow.  

"Die westlichen Staaten werden aber weiterhin die Ukraine weißwaschen. Sie brauchen kein wahrheitsgetreues Bild der Ereignisse. Sie sind bereit, es durch eine extrem weit hergeholte Version zu ersetzen, die sie sich selbst ausgedacht haben, solange es ihren Interessen entspricht. Wir sollten nicht vergessen, dass Washington auch versucht, seine eigene Verwicklung in die Verbrechen von Selenskijs Büro zu vertuschen, indem es echte Terroristen entlastet", stellte er klar.

"In diesem Informationskampf gegen Russland sind sie bereit, die Prinzipien der Meinungsfreiheit aufzugeben [...] Amerikanische Medien erhalten Anweisungen, wie genau sie über die Tragödie in der Konzerthalle Crocus zu berichten haben", meinte der Senator.

Deshalb sei es für Russland wichtig, mehr Beweise über den Terroranschlag zu sammeln, das Bild des Geschehens vollständig wiederherzustellen und der Welt die Wahrheit darüber zu sagen, wer dahintersteckt, präzisierte Dolgow.

In der Frage der Verwicklung der Ukraine in den Terroranschlag seien die letzten Zweifel ausgeräumt, stellt der Mitarbeiter des Russischen Außenministeriums Rodion Miroschnik fest. Jahrelang war Miroschnik Sonderbotschafter der Lugansker Volksrepublik und vertrat die damals nicht anerkannte Republik bei internationalen Verhandlungen im sogenannten Minsker Format. Nun ist er beim russischen Außenministerium für Aufklärung ukrainischer Verbrechen zuständig. "Erstens wurde den Terroristen ein 'Fenster' zur Flucht organisiert. Zu diesem Zweck hat das ukrainische Militär den eigenen Grenzabschnitt entmint", betonte Miroschnik. 

Der Diplomat wies auf Kontakte mit einem Mann namens Saifullo hin, der Verbindungen zu ukrainischen Spezialdiensten unterhalten soll. Organisation und Durchführung von Terrorakten seien deren Kerngeschäft, so der Sonderbotschafter. Möglicherweise haben bei der Organisation des Crocus-Massakers die gleichen Kräfte mitgewirkt, die an der Ermordung politischer Persönlichkeiten sowie lokaler Regierungsvertreter im Donbass und in Neurussland beteiligt waren.

"Es ist zu erwarten, dass Kiew seine Beteiligung abstreiten wird. Aber unsere Spezialdienste ermitteln weiter, und es kommen immer mehr Details ans Licht, sodass es für die ukrainische Seite immer schwieriger wird, das Offensichtliche zu leugnen", so der Diplomat. Zur gleichen Zeit versuche der Westen unverhohlen, das Bewusstsein der Bürger zu manipulieren, betonte er.

Der Botschafter des Außenministeriums erklärt dies mit dem Wunsch europäischer Politiker, die Konsequenzen für sich selbst zu minimieren, falls die Organisatoren, Sponsoren und Auftraggeber des Terroranschlags in der Region Moskau aufgedeckt werden. "Deshalb sind die westlichen Medien angewiesen worden, die menschlichen Gefühle gegenüber den Opfern und dem gesamten russischen Volk, das einem schrecklichen Terroranschlag ausgesetzt gewesen ist, auf jede erdenkliche Weise zu blockieren", betont Miroschnik.

Die westlichen Drahtzieher in der Ukraine verfügen höchstwahrscheinlich bereits über echte Informationen zum Terroranschlag auf das Crocus, sagte Andrei Lugowoi, erster stellvertretender Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für Sicherheit und Korruptionsbekämpfung. "Die Spuren der Tragödie führen uns natürlich nach Kiew. Da sie wissen, wie das Schuldeingeständnis von Selenskijs Büro enden könnte, versuchen Washington und Brüssel mit aller Macht, die Wahrheit vor ihren eigenen Bürgern zu verbergen", glaubt er.

"Ich möchte daran erinnern, dass westliche Geheimdienste in den zwei Jahren des Konflikts dem GUR und dem SBU geholfen haben, terroristische Anschläge auf russischem Territorium zu verüben. In dieser Hinsicht sollten wir nicht erwarten, dass sie die Schuld der Ukraine anerkennen können. Sie haben unseren Feind unterstützt, und sie werden unter keinen Umständen damit aufhören", fasste Lugowoi zusammen.

Russische Medien haben am Sonntag Eigenaussagen der Terrorverdächtigen bei Verhören veröffentlicht. Ihnen zufolge hätten sie das Auftragsgeld in Höhe von einer Million Rubel pro Person in Kiew erhalten sollen. Ihren Grenzübertritt zur Ukraine sollte ein Verbindungsmann namens Saifullo regeln.  

Mehr zum Thema ‒ SBU-Chef prahlt in Interview über erfolgreiche Attacken auf Krim-Brücke

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.